Aktuelles

2024

Methan und Wiedervernässung

Neuer Erklärfilm

SOM-Card for film "Why methane emissions do not undermine peatland rewetting (Illustration: Sarah Heuzeroth).

17/04/2024 Was ist das geringere Übel - entwässerte Moore, die Kohlendioxid (CO2) ausstoßen, oder Wiedervernässung, die Methan (CH4) freisetzt? Antworten gibt dieser neue und wunderschön animierte Erklärfilm.
Denn nasse Moore - intakte und wiedervernässte - setzen Methan frei, und auch bei der Wiedervernässung ehemals entwässerter Flächen entsteht das Treibhausgas. Methan wirkt sich viel stärker auf das Klima aus als Kohlendioxid, verbleibt aber nur vergleichsweise kurz in der Atmosphäre. Dennoch ist Wiedervernässung nicht zu vermeiden, um Methanemissionen zu verhindern,. Die Bewältigung der Klimakrise erfordert ein Verringern der atmosphärischen Konzentrationen aller drei für Moore relevanten Treibhausgase (CH4, CO2, Distickstoffoxid (N2O)). Die Wiedervernässung reduziert die langlebigen CO2-Emissionen aus Mooren effektiv und schnell auf Null und ist daher immer die richtige Wahl für den Klimaschutz.
Zudem ist es möglich, die Methanemissionen durch verschiedene Maßnahmen zu minimieren, z. B. durch die Entfernung von Biomasse vor der Wiedervernässung, das Vermeiden von Langzeitüberflutungen und die schrittweise Wiedervernässung.
Mehr Information auch in unserem Factsheet Die Rolle von Methan bei der Wiedervernässung von Mooren.

Von Bioreaktor, Jubiläum, drei Ms & mehr ...

Neue Ausgabe Newsletter

SOM-Card für Paludikultur-Newsletter 1|2024 (Bild: Maria Glaubitz)

10/04/2024 Diese Themen passen nicht zusammen? Doch, denn in der neuen Ausgabe des Paludikultur-Newsletters ist jetzt zu lesen:

- was Torfmoose im Bioreaktor zu suchen haben,
- was das vorläufige Scheitern des Gesetzes zur Rettung der Natur am Europäischen Rat jetzt für Moor bedeutet,
- wie das 25 Jahre alte Konzept der Paludikultur gar nicht versumpft, sondern heute zu feiern ist, und
- wie Forscher eine Kombi mit miserablem Ruf - nämlich Moor, Mücken,und Malaria - im Peenetal unter die Lupe nehmen.

Wir wünschen nicht nur eine gute Lektüre, sondern nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.

Gemeinsam für Europas Moore

GMC-Team am Start

26/03/2024 Eine Karte aller Moore und Feuchtgebiete in Europa soll im Rahmen des Mapathon der University of Galway, Irland, am 6. April geschaffen werden. Auch ein Team des Greifswald Moor Centrums wird seinen Teil dazu beitragen.

Das Event soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Moore, aber auch auf die Möglichkeiten lenken, die Open Data bietet. Die Feuchtgebiete sollen unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden: Biodiversität, Klimaschutz, Energie, Gemeinschaft & Kultur, Umweltqualität - Wasser, Boden & Luft, Landnutzung & Landwirtschaft, Forschung & angewandte Wissenschaften, Wirtschaft.

Und so funktioniert’s: Jedes Team wählt ein bestimmtes geografisches Gebiet aus, das es abbilden möchte, meist ein europäisches Land. Mit Hilfe von Open Data werden Moorgebiete und ihnen zuzuordnende Kategorien visualisiert.

Der Mapathon wird den ganzen Tag über live auf Zoom und YouTube übertragen, und ein technisches Support-Team steht für Fragen via Google Chat zur Verfügung. Eine vollständige Liste der entdeckten offenen Daten über Moorgebiete wird nach der Veranstaltung an alle Teilnehmer verteilt.

Interessierte sind aufgerufen, online oder vor Ort mitzumachen. Es wird vornehmlich mit QGIS gearbeitet. Hierzu gibt es eine Einführung sowie technische Unterstützung, falls benötigt.

Ein Mapathon ist eine koordinierte Mapping-Veranstaltung, zu der die Öffentlichkeit eingeladen ist, Kartenverbesserungen in ihrer Umgebung vorzunehmen, um die Abdeckung zu erhöhen. Das Wissen und die Arbeit vieler wird so zu einem großen Ganzen zusammengefügt, von dem alle profitieren.

Start des European Peatlands & Policies Open Data Mapathon 2024 ist am 6. April um 11 Uhr CET, und tolle Preise für die besten Teams gibt es obendrein: Den Sieger*innen winken 1200 Euro.

Biodiversität – how to save it?

10 Must-Knows aus der Forschung

SOM-Card: 10 Must-Knows aus der Forschung (Foto: Leibniz).

25/03/2024 Good news: Es bleiben nur noch sechs Jahre, um die Biodiversitätsziele zu erreichen, aber wir können viel tun, um biologische Vielfalt wirksam zu erhalten, auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene, in Gesellschaft und in der Politik! 64 Wissenschaftler*innen haben ihre Ideen im neuen Bericht des Forschungsnetzwerks Biodiversität, koordiniert von der Leibniz-Gemeinschaft, zusammengetragen. Moore sind gleich ganz vorne genannt (dafür haben das Greifswald Moor Centrum und die Universität Greifswald auch mitgearbeitet), denn ihr Erhalt hilft, die Klimakrise wie auch den Artenverlust zu bekämpfen.

Tatsächlich ist bisher nur ein kleiner Teil der weltweiten Biodiversität verstanden. Deswegen empfiehlt der Bericht, das Funktionieren ganzer Ökosysteme in den Blick zu nehmen, statt einzelne Arten. Umweltmaßnahmen können so nachhaltiger werden. Die „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung“ liefern Fakten für eine Nationale Biodiversitätsstrategie 2030, die derzeit erarbeitet wird. Damit setzt die Bundesregierung die 23 globalen Biodiversitätsziele um, auf die sich im Dezember 2022 die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf der Weltnaturkonferenz geeinigt hatten.

25 Jahre Paludikultur

Alles andere als versumpft! #SavetheDate

07/03/2024  Vor 25 Jahren wurde das Wort Paludikultur geboren. Ein „simples“ Wort musste her, für ein ganzes Konzept: Entwässerte Moorflächen wiedervernässen, um das Freisetzen von Klimagasen zu stoppen, und… in einer neuen nachhaltigen Form der Landwirtschaft weiter zu nutzen. Aus zwei lateinischen Worten puzzelte es sich zusammen, aus palus für Sumpf und cultura für Anbau. Seitdem ist viel passiert: Pioniere haben Paludikultur ausprobiert, Forschungsprojekte haben die verschiedensten Aspekte von Aussaat bis Zertifikate betrachtet, die Politik beschäftigt sich damit und Unternehmen beginnen, Paludikultur als Markt zu entdecken. Diese Entwicklung soll bei der Jubiläumsfeier am 10.-11. Juni (lunch to lunch) in Braunschweig gefeiert werden. Das Projekt PaludiZentrale, gemeinsam durchgeführt von Thünen Institut, Universität Greifswald und Succow-Stiftung, lädt ein zu Vorträgen, Exkursion und intensivem Netzwerken. Denn aus Paludikultur-Initiativen und -Projekten in Deutschland soll zum Austausch von Know-how und Erfahrungen ein großes PaludiNetz entstehen.