Aktuelles

2024

Wo hakts?

Neues Rechtsgutachten zeigt Hürden

25/06/2024 Landökosysteme wie intakte Moore, Auen und Wälder sind mit ihrer Vegetation und ihren Böden wertvolle Kohlenstoffspeicher und -senken. Doch die zügige Restaurierung scheitert oft an rechtlichen Hürden. Das neue Gutachten Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Wiedervernässung von Mooren in der GMC-Schriftenreihe liefert dazu eine umfangreiche Analyse und zeigt mögliche Lösungsansätze für die Umsetzung von Moorklimaschutz auf. Die Wiedervernässung von Mooren und ihre nachhaltigen nassen Nutzung, die Paludikultur, spielen für den natürlichen Klimaschutz eine große Rolle. Hürden dafür gibt es besonders bei der Verfügbarkeit von Flächen sowie im Bereich Planung und Genehmigung. Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung zielt darauf ab, diese gefährdeten Ökosysteme zu schützen und zu stärken - und die Hindernisse, die der Restaurierung dieser wertvollen Gebiete im Wege stehen, zu verstehen und zu beseitigen. Dazu liefert das neue Rechtsgutachten haben Prof. Dr. Sabine Schlacke und Prof. Dr. Michael Sauthoff einen wichtigen Beitrag. Es wurde im Rahmen des Projektes MoKKa - Moorklimaschutz durch Kapazitätsaufbau erstellt, in dem Succow Stiftung, Universität Greifswald und die Ostseestiftung zusammenarbeiten. Die Ergebnisse des Gutachtens werden heute vorgestellt auf dem „Fachforum: Natürlichen Klimaschutz beschleunigen - Rechtliche Rahmenbedingungen verbessern“, gemeinsam organisiert mit der @deutsche.bundesstiftung.umwelt in Berlin,. Auch die Möglichkeiten zur Umsetzung der rechtspolitischen Empfehlungen werden diskutiert.

Moor im Cerrado, Moor mit PV & RRR2025

Neuer GMC-Newsletter

05/06/2024 Riesige Moore, übersichtliche Moorforschung, viel zu tun – in der neuen Ausgabe unseres Newsletters nimmt uns Felix Beer mit in die Moore des brasilianischen Cerrado. Viel zu tun hat auch das kürzlich gegründete Projekt PaludiAllianz. Es will für schnell wachsende Nachfrage für Paludikultur-Biomasse sorgen und zwar jetzt. Und – viel Interesse an Photovoltaik auf Moor! Das Projekt MoorPV nimmt den Win-win-win für Energiewirtschaft, Klimaschutz und Biodiversität genau unter die Lupe. Außerdem im Newsletter: Save the Date für die RRR2025, neue MoorAgentur gegründet, frische Förderung zum Bauen mit nachwachsenden Materialien.
Wir wünschen nicht nur eine gute Lektüre, sondern nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.

Save the Date für RRR2025

Zum Welttag der Moore

Moorlandschaft Ankündigung RRR2025.

02/06/2024 Anlässlich des Welttages der Moore gibt das Greifswald Moor Centrum das Save the Date für die vierte internationale RRR-Konferenz "Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands" bekannt. die Konferenz bringt Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen in Greifswald zusammen, um Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und drängende Fragen der Paludikultur zu erörtern.
2023 feierte das Konzept „Paludikultur“ das 25-jährige Bestehen. In den Bereichen Wiedervernässung, Anbau, Verarbeitung, Vermarktung, Politikentwicklung und Bewusstseinsbildung gab es in diesem Vierteljahrhundert schon große Fortschritte, aber noch fehlt die Umsetzung in großem Maßstab. Die Konferenz soll die an der Nutzung von wiedervernässten Mooren beteiligten Akteur*innen versammeln. WissenschaftlerInnen, Landbesitzende und -nutzende, Verwaltende, Herstellende, Künstler*innen, Designer*inen und politische Entscheidungsträger*innen sind dabei willkommen.
Ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Posterpräsentationen, Exkursionen und eine Reihe von interaktiven Veranstaltungen soll den sinnvollen Dialog dazu ermöglichen und wird derzeit auf die Beine gestellt. Für weitere Infos zu Anmeldung oder dem Einreichen von Abstracts etc. stay tuned auf unserer Website.

Entwässertes Moor aufforsten?

Kein guter Vorschlag für das NRL

13/05/2024 Obwohl das EU-Naturschutzgesetz im März von der Trilog-Agenda der EU gestrichen wurde, haben sich Wissenschaftler einen Vorschlag aus den Verhandlungen genauer angesehen: das aktive Aufforsten degradierter Moore. Ihre Schlussfolgerung: Langfristige Vorteile für das Klima lassen sich nicht belegen. Ihre Empfehlung: Das NRL sollte echte, natürliche Ökosysteme fördern, insbesondere dort, wo sich die Sequestrierung von Kohlenstoff nachweisen lässt.

Für den Artikel „Active afforestation of drained peatlands is not a viable option under the EU Nature Restoration Law“ hat Moorprofessor Gerald Jurasinski mit Kollegen des Greifswald Moor Centrum und anderen europäischen Moorforschern Fakten aus mehreren Studien zusammengestellt. Der im Ambio Journal of Environment and Society veröffentlichte Artikel legt dar, dass in den meisten Fällen die CO2-Freisetzung durch das Degradieren von Torfböden die Kohlenstoffbindung in der Waldbiomasse übersteigt. Er weist auf die Herausforderungen hin, Treibhausgasflüsse in Moorwäldern zu messen, sowohl mit der Hauben- als auch mit der Eddy-Kovarianz-Technik. Ein weiterer Kritikpunkt: Die meisten zugunsten der Aufforstung zitierten Studien beschreiben nicht die Situation nach der Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen oder abgeholzter Moore.

Kein Moor im Garten Bellevue?

Doch - bei der Woche der Umwelt 2024

13/05/2024 Moor gibt es nicht im Garten von Schloss Bellevue? Richtig, aber bei der Woche der Umwelt am 4./5. Juni schon.

Dann zeigen wir vom Greifswald Moor Centrum gemeinsam mit der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe bei der Woche der Umwelt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), wie wichtig Moorschutz für den Klimaschutz ist - mit Rohrkolben in der Wand und Torfmoos auf dem Teller.

Interessierte können an unserem Stand Nr. 35 unter anderem erfahren, wie Torfmoos im Bioreaktor vermehrt wird oder eine Landschaft mit Paludikultur im Modell aussieht. Als Erinnerung können sie sich Kresse im selbstgemachten Presstopf mitnehmen - gefüllt natürlich mit Substrat aus Paludikultur-Biomasse!

Anmeldungen zu der Veranstaltung sind bis zum 15. Mai möglich.

Aber was ist die Woche der Umwelt? Nicht ganz eine Woche, aber an zwei Tagen laden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU dazu Umwelt- und Naturschutzorganisationen und weitere Ausstellende in den Park des Amtssitzes, um aktuelle und einfallsreiche Ideen und Vorhaben für mehr Umwelt-, Klima- und Artenschutz zu zeigen. Die Schau soll für alle Teilnehmenden Inspiration für eine nachhaltige Zukunft sein. Der Park wird dabei zur Zeltstadt. In diesem Jahr mit rund 190 Ausstellern und mehr als 70 Fachforen zu Gesundheit, Gesellschaft, Wirtschaft, Naturschutz, etc.

Ins Leben gerufen wurde die Woche der Umwelt im Jahr 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Seitdem wird sie zusammen mit der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet. Dieses Jahr gibt es sie in siebter Auflage.