TORFMOOS

TORFMOOS

Sphagnum als nachwachsender Rohstoff: Etablierung von Torfmoosen – Optimierung der Wuchsbedingungen.

In dem Pilotprojekt zur Torfmooskultivierung wurde untersucht, ob sich künstlich ausgebrachte Torfmoose auf abgetorftem Hochmoor etablieren lassen und unter welchen Bedingungen sie optimal wachsen. Die Ausweitung des Anwendungsbereiches von Torfmoos-Biomasse über die bisherigen Spezialkulturen hinaus wurde im Projekt erstmalig systematisch geprüft.

Inhalte und Ergebnisse

In Gewächshausversuchen wurde der Einfluss verschiedener Standortparameter auf das Wachstum unterschiedlicher Sphagnum-Arten untersucht, wobei ein hoher Wasserstand als entscheidend für gutes Torfmooswachstum identifiziert wurde (UG, NLfB).

Auf der größtenteils manuell angelegten Pilot-Feldversuchsfläche (ca. 1.200 m²) in der Esterweger Dose bei Ramsloh (Landkreis Cloppenburg) konnte erfolgreich die Machbarkeit der Torfmooskultivierung auf abgetorftem Hochmoor gezeigt werden (UG, MoKuRa, NLfB). Nach einer Etablierungsphase von ca. 3 Jahren hatte sich ein dichter Torfmoosrasen gebildet, der seither durchschnittlich 3 Tonnen Trockenmasse Torfmoos pro Hektar und Jahr produziert.

Des Weiteren wurde das Reproduktionspotential unterschiedlicher Sphagnum-Arten im Gewächshaus untersucht, um Möglichkeiten für die Saatgutherstellung zu entwickeln (UG). Je stärker das Material zerkleinert wird, desto mehr neue, aber auch kleinere und empfindliche Torfmoospflanzen entwickeln sich.

Die grundsätzliche Eignung von Torfmoos-Biomasse als Kultursubstrat im Gartenbau wurde durch Ermittlung der chemischen und biologischen Eigenschaften von Biomasse unterschiedlicher Sphagnum-Arten sowie in pflanzenbaulichen Versuchen zur Vermehrung und Weiterkultur von Kulturpflanzen (Zierpflanzen, Gemüse) nachgewiesen (LVG).

Weiterführung

  • Ausweitung der potentiellen Kultivierungsflächen auf Torfböden, z.B. auf ehemaligem Hochmoorgrünland (MOOSGRÜN)
  • Auf Torfböden ist es eine der größten Herausforderungen, einen gleichmäßig hohen Wasserstand aufrechtzuerhalten. Die Kultivierung von Torfmoosen auf schwimmfähigen Vegetationsträgern dagegen bietet jederzeit eine optimale Wasserversorgung für die Torfmoose (MOOSFARM, PROSUGA)
  • Entwicklung von Produktionsverfahren für die Saatgutherstellung (PROSUGA, MOOSGRÜN)
  • Die Eignung von Torfmoos-Biomasse als Kultursubstrat im Gartenbau musste für weitere Bereiche getestet und neue Substrate entwickelt werden Projekte (MOOSFARM, PROSUGA, MOOSGRÜN)

Beteiligte

  • Universität Greifswald,
    Inst. für Botanik und Landschaftsökologie (UG)
  • Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Ahlem (LVG)
  • Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG (MoKuRa)
  • Niedersächsisches Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Bremen (NLfB)