MOOSWEIT

MOOSWEIT

Verbundvorhaben: Torfmooskultivierung zur klimaschonenden Moorentwicklung: Anbau und Ernte von kultivierten Torfmoosen.

MOOSWEIT war das Nachfolgeprojekt von MOOSGRÜN, in dem die Versuche im Hankhauser Moor (LK Ammerland) fortgesetzt wurden. Die in MOOSGRÜN erfolgreich etablierte Versuchsfläche (4 ha) und der aufgewachsene Torfmoosrasen erlaubten erstmals praxisrelevante Ernte- und Regenerationsversuche.

Diese dienten der Weiterentwicklung des Produktionsverfahrens mit oberflächennahen Wasserständen auf Hochmoorgrünland, der Begleitforschung einer vollständigen Kulturrotation und ermöglichten erstmals die Produktion von Substraten mit Torfmoos-Biomasse aus Torfmooskultur im industriellen Maßstab. Zudem wurde durch die Vergrößerung der Pilotfläche auf ca. 14 ha die Produktionsfläche verdreifacht. Sie bietet durch die klimaschonende Bewirtschaftung von Moorböden eine nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Landwirtschaft und Torfabbau.

Inhalte

Wie in MOOSGRÜN wurden auch in MOOSWEIT umfassende wissenschaftliche Begleituntersuchungen im Feldversuch durchgeführt. Das Verbundvorhaben MOOSWEIT beinhaltete fünf Teilvorhaben mit folgenden Arbeitsschwerpunkten:

  • technische Umsetzung von großflächigem Anbau und Ernte (MoKuRa)
  • Regeneration und Entwicklung der Torfmoose nach der Ernte, (UG),
  • Neueinrichtung mit kultivierten Torfmoosen: Etablierung und Entwicklung (UG, Auftrag),
  • wachstumshemmende Faktoren und ihr Gefahrenpotential (Kulturschäden), (UG),
  • Sozio-Ökonomie: Wirtschaftlichkeit der Torfmooskultivierung, Präferenzen der Bevölkerung für Landnutzungsalternativen auf Mooren (UG),
  • Bilanzierung der Treibhausgasflüsse einer kompletten Kulturrotation im gesamten Produktionssystem (UniRo),
  • Biodiversität: Effekte der Ernte auf Pflanzenarten, Spinnenfauna, Avifauna (UG, Auftrag), sowie die Sukzession der Libellenfauna auf Torfmooskultur und Effekte der Ernte (UniOL),
  • Hydrologie: Wasserbilanz einer abgeernteten Torfmooskultur, Abschätzung von Randeffekten, Quantifizierung wassergebundener Ökosystemdienstleistungen (UG, Auftrag),
  • Nährstoffe: Ermittlung geeigneter Torfmoos-Arten für unterschiedliche Nährstoffverhältnisse, Erstellung eines Anforderungskatalogs zur Qualität des Bewässerungswassers, Nährstoffbilanz einer Torfmooskultur (UG, Auftrag),
  • Saatgutproduktion: Entwicklung einer Methode zur massenhaften Herstellung von Torfmoos-Saatgut (UG, Auftrag).

Diese dienten der Weiterentwicklung des Produktionsverfahrens mit oberflächennahen Wasserständen auf Hochmoorgrünland, der Begleitforschung einer vollständigen Kulturrotation und ermöglichten erstmals die Produktion von Substraten mit Torfmoos-Biomasse aus Torfmooskultur im industriellen Maßstab. Zudem wurde durch die Vergrößerung der Pilotfläche auf ca. 14 ha die Produktionsfläche verdreifacht. Sie bot durch die klimaschonende Bewirtschaftung von Moorböden eine nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Landwirtschaft und Torfabbau.

Verbundpartner

  • Universität Greifswald, Inst. für Botanik und Landschaftsökologie (UG),
    AG Moorkunde und Paläoökologie, Partner im Greifswald Moor Centrum
  • Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG (MoKuRa)
  • Universität Rostock (UniRo), Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät,
    AG Landschaftsökologie und Standortkunde
  • Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg (UniOL), Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, AG Vegetationskunde und Naturschutz

Publikationen

Daun, C., Huth, V., Gaudig, G., Günther, A., Krebs, M. & Jurasinski, G. (2023) Full-cycle greenhouse gas balance of a Sphagnum paludiculture site on former bog grassland in Germany. STOTEN, 877, 162943; https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2023.162943