EDELNASS

Verbundvorhaben „Veredelung von Nassgrünland-Biomasse zu Plattformchemikalien, Verpackungen, Faserguss und Papier“.

Das F&E-Vorhaben "EDELNASS“ untersucht die praxisnahe stoffliche Verwertung von Aufwüchsen von wiedervernässtem Moor-Grünland in verschiedenen Produktlinien. Ziel der Untersuchungen ist es, neue Wertschöpfungsketten auf der Grundlage von Nasswiesen-Bewirtschaftung zu entwickeln, die eine produktive Nutzung von Nassgrünland mit dem Erreichen von Naturschutz- und Klimaschutzzielen verbindet.

Die „standortangepasste“ Nutzung von Mooren in Deutschland beschränkt sich bisher auf nasse Grünland Bereiche, die noch mit angepasster Standardtechnik, Spezialtechnik (z.B. Mäh-Raupen) oder Kleintechnik im Rahmen der Landschaftspflege bewirtschaftet werden können. Solche Nasswiesen mit heterogenen Beständen werden in Zukunft ein sehr großes Flächenpotential mit großen Erntemengen einnehmen. Da die Biomasse von diesen Standorten für Futterzwecke kaum geeignet ist, müssen neue Verwertungsmöglichkeiten gefunden werden.

Die in EDELNASS untersuchte Nutzung von Nassgrünland bietet die Möglichkeit, auf wiedervernässten, degradierten Moorböden eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Nutzung zu etablieren und gleichzeitig wertvolle nachwachsende Rohstoffe für die stoffliche Verwertung zu erzeugen.

Arbeitsschwerpunkte

Das Verbundprojekt EDELNASS beinhaltet:

  • Verarbeitung biogener Rohstoffe zu Zwischen- und insbesondere Endprodukten: Innovative Verfahren für Kaskaden- und Koppelnutzung sowie neuartige Bioraffinerieverfahren für nachwachsende Rohstoffe aus nassen Mooren werden detailliert untersucht
  • Nachhaltiges Stoffstrom-Management zur optimalen Versorgung von Produktions-und Verarbeitungsanlagen mit biogenen Ressourcen: Die im EDELNASS-Ansatz angewandten Verfahren und deren Reststoffe werden gekoppelt, um ein möglichst effizientes und nachhaltiges Stoffstrommanagement zu entwickeln.
  • Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Erzeugung und Verwertung nachwachsender Rohstoffe unter besonderer Berücksichtigung der Ressource Wasser: Nasswiesen sind bekannt für ihr hohes Potential, nährstoffbelastetes Wasser zu reinigen. Die Nutzung der Biomasse als nachwachsender Rohstoff ermöglicht durch den Nährstoff-Export einen zusätzlichen und anhaltenden Beitrag zum Wasserschutz.
  • Informationen und gesellschaftlicher Dialog zu Bioökonomie und Nachhaltigkeit: Wissenstransfer mit Information über die Potentiale von Nasswiesen-Biomasse in der Bioökonomie mit mehrfachem Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz
    a) durch die Erzeugung auf wiedervernässten Moorböden (Paludikultur) und
    b) durch den Ersatz fossiler Rohstoffe und evtl.
    c) Festlegung von Kohlenstoff in langlebigen Produkten und/oder recycelbaren Verpackungen (Ziel: Kreislaufwirtschaft).

Verbundpartner:innen

  • Universität Greifswald (UG), Partner im Greifswald Moor Centrum (GMC),
    Inst. für Botanik und Landschaftsökologie - AG Moorforschung
    Lehrstuhl für AVWL und Landschaftsökonomie
  • Universität Hohenheim, Institut für Agrartechnik, Fachgebiet Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe (UH)
  • Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Sustainable Packaging Institute (SPI)
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)