MoKli
Moor- und Klimaschutz: Praxistaugliche Lösungen mit Landnutzern realisieren
Offener Brief an die Bundesminister:innen
Landnutzende sind bereit: Offener Brief als pdf
Über das Projekt
Zu Moor- und Klimaschutz ist vieles bekannt, doch wie bekommt man das in der Fläche umgesetzt? Die Einsparung von Treibhausgas-Emissionen aus Moorböden ist gesellschaftlich erforderlich, jedoch betriebswirtschaftlich eine Herausforderung. Dazu braucht es im Moor angepasste Lösungen, die Landwirt*innen eine Wertschöpfung ermöglichen. Das erfordert Kooperation vieler Akteur*innen. Damit dabei nicht jeder das Rad neu erfin-den muss, sensibilisieren, beraten und vernetzen die Partner im Projekt MoKli Akteur*innen an Moorstandorten in Deutschland und fördern eine moorschonende Landbewirtschaftung. Gleichzeitig werden mit Politik und Verwaltung die Rahmenbedingungen für Paludikultur verbessert. Damit die Zukunft der Moore nass ist!
Das Projekt MoKli setzen zwei der Partner im Greifswald Moor Centrum (Michael Succow Stiftung, Universität Greifswald) gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) um.
Hintergrund
Der überwiegende Teil der Hoch- und Niedermoore Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt, sie machen 7 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Diese entwässerten Moore verursachen jedoch 36 % der gesamten landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen (inkl. Methan-Emissionen aus der Tier-haltung und Lachgas-Emissionen durch Düngung).
Durch ein Anheben der Wasserstände in den bewirtschafteten Mooren ließen sich die THG-Emissionen um bis zu 20 - 30 t CO2-Äq. pro ha und Jahr reduzieren. Auf nassem Moor muss die Be-wirtschaftung umgestellt werden, soll jedoch weiterhin profitabel sein und den landwirtschaftlichen Betrieben Zukunft geben. Das betrifft nicht nur die Landnutzenden, die oft seit Generationen gegen das Wasser gekämpft haben, auch Wasserwirtschaft, Kommunen, Naturschutz oder die Eigentümer bzw. Nutzer der Nachbarflächen müssen beteiligt werden. Das macht Abstimmungsprozesse in diesem Spannungsfeld komplex und langwierig. Hier setzt MoKli an, um mit allen Beteiligten praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Projekt-Veröffentlichungen
Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur
Verwertungsmöglichkeiten von Biomasse aus nassen Mooren: Digitale Informationsveranstaltung
Handreichung zur Ausgestaltung der Konditionalität in der nächsten GAP-Förderperiode: GLÖZ 2 „Angemessener Schutz von Feuchtgebieten und Torfflächen“ pdf
Hirschelmann et al. (2020) Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland. Berichte über die Landwirtschaft. Band 98, Ausgabe 3. BMEL.
Vorgaben zum Grünlanderhalt bei der Umstellung auf Paludikultur
Moor-Klimawirte – Zukunft der Landwirtschaft im Moor
Zusammenarbeit im Moor – so kommt der Klimaschutz voran!
Moor:Fiction – Zukunftsbilder und Visionen für Moorlandschaften
Hemmnisse und Lösungsansätze für Paludikultur – Erfahrungen aus den MoKli-Modellregionen
Offener Brief an die Bundesminister*innen: Landnutzende sind bereit
Info-Materialien (Illustrationen)
Postkarten: Rohrkolben, Torfmoos, Seggenrohrsänger, Bodenprofil
TrafoPfad (jpg | 1MB)
Abbildung Moor-Klimawirt (jpg| 1MB)
Details
Projektpartner:innen
Das Greifswald Moor Centrum, 2015 gegründet von Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung und DUENE e.V., arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen in Deutschland und weltweit. Es bündelt die Expertise von aktuell 70 Moorwissenschaftler*innen in Greifswald und treibt Forschung wie Umsetzung zu Moor- und Klimaschutz sowie nachhaltiger Nutzung voran.
Deutscher Verband für Landschlaftspflege e. V. (DVL)
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V., 1993 gegründet, ist der Dachverband der mehr als 170 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Markenzeichen des DVL und seiner Mitglieder ist der gleichberechtigte und freiwillige Zusammenschluss von Vertretungen der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Politik. Die regionalen Landschaftspflegeverbände setzen gemeinsam mit ortsansässigen Landwirt*innen Natur- und Klimaschutzmaßnahmen um.
Förderung
Das Projekt MoKli läuft von März 2019 bis Februar 2022 und wird gefördert im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.